Kategorie: HerrenSpielberichte

Harter Kampf in Dresden

SPIELBERICHT // 27.01.18 // VC DRESDEN II

Von Sandra Grüning

Am vergangenen Samstag reisten gleich zwei Thüringer Regionalligateams in die Elbstadt Dresden um Ihren Platz im oberen Tabellendrittel zu verteidigen. Die Batboys des 1. VSV Jena waren zu Gast beim USV TU Dresden – der EVC durfte gegen die zweite Mannschaft des VC Dresden ins Match starten. Da sich letztere seit November konstant auf dem 8. Platz der Tabelle halten und damit potentiell abstiegsgefährdet sind, waren sich die Erfurter bewusst, dass man es mit einer stark kämpfenden Mannschaft zu tun bekommen würde. In der Hinrunde musste man bereits den ersten Satz an die Zweitligareserve des VC Dresden abgeben. In deren letzten beiden Spielen (beides Dresden-Derbys) konnten sie ihren Gegnern auch jeweils einen Satz abnehmen.

Im ersten Satz starteten die Erfurter souverän. Durch gute Aufschläge von Zuspieler Hannes Maisch konnte man sich einen kleinen Punktepuffer erarbeiten und gab sich gewohnt siegessicher – vielleicht zu sicher. Der erste Ausgleich der Dresdner erfolgte beim Stand von 7:7, durch eine kleine Aufschlagserie von Lukas Knabe konnte jedoch wieder ein leichter Vorsprung bis zum 10:7 ausgebaut werden. Dann sollte sich der Satzverlauf deutlich umkehren. Die Dresdner kamen nach und nach besser ins Spiel und schafften es durch druckvolle Aufschläge die Erfurter Annahme ins Wanken zu bringen. Mit starken Abwehraktionen und einem allgemein aufgeweckten Spielverhalten gelang es ihnen die Satzführung zu übernehmen und zu halten. Auch der Wechsel auf der Außenposition (Kapitän Georg Albrecht kam für Stanislav Bakumovski) beim Stand von 15:11 aus der Sicht der Gastgeber und die Auszeiten von Trainer Minks konnten daran nichts mehr ändern. Der EVC kämpfte sich zwar beim Punktestand von 21:19 noch einmal knapp an den Gastgeber heran, schaffte es jedoch nicht mehr den Satz für sich zu entscheiden. Die Dresdner zeigten ihren Herausforderern damit deutlich was passiert, wenn man sie unterschätzt. Der 25:21 Satzgewinn war verdient.

Trainer Meik Minks handelte indem er die Startsechs für den zweiten Satz neu sortierte. Anstelle von Dr. Matthias Klemm kam Kapitän Georg Albrecht aufs Feld, die Position des Mittelblockers wurde anstelle von Lucas Knabe durch Noah Henkel besetzt. Es waren wiederum die Aufschläge von Zuspieler Hannes Maisch die dem EVC einen kleinen Punktevorsprung verschaffen sollten. Bis zum Stand von 8:2 sah es aus als hätten sich die Erfurter aufgerappelt und wären nun endlich im Spiel angekommen. Doch eine Auszeit der Gegner verfehlte seine Wirkung nicht und so kamen diese, nicht zuletzt durch einige Eigenfehler des EVC, wieder Punkt für Punkt heran. Der Ausgleich war beim 9:9 geschafft und spätestens da war allen bewusst, dass sich der VC Dresden nicht kampflos ergeben wollte. Der zweite Satz sollte sich für die Zuschauer zum reinen Nervenkitzel entwickeln. Würde der EVC den Satz verlieren, stünden die Chancen auf einen Sieg mehr als schlecht. Man brauchte den Satzgewinn als Motivation für den Rest des Matches. Keine der beiden Mannschaften konnte sich im weiteren Verlauf größere Vorsprünge erarbeiten. Die Punkteführung wechselte ständig hin und her und so gab es Punktegleichstände bei 16:16, 18:18, 19:19 und 22:22. Dass in solchen Momenten die Nerven blank liegen zeigte nicht zuletzt ein Fehlaufschlag, der dem gegnerischen Team den Vorsprung zum 23:22 verschaffte. Doch die Mannschaft schaffte es sich erneut zu motivieren und holte sich am Ende den hart umkämpften zweiten Satz mit einem Punktestand von 25:23.

Der dritte Satz begann wie der zweite endete. Beide Teams spielten auf Augenhöhe und gönnten sich keinen Punkt. Ab dem Stand von 3:3 setzte sich der Erfurter VC jedoch langsam ab und konnte diesen Vorsprung bis zum Stand von 8:7 halten. Auch der kurze Ausgleich der Dresdner zum 8:8 reichte nun nicht mehr um die Jungs aus Thüringen zu verunsichern. Man kämpfte sich nun Punkt für Punkt nach vorne und vergrößerte den Abstand zu den Gastgebern immer weiter. Dank des Vorsprungs konnte man sich nun auch kleine Fehler leisten, die sich immer wieder ins Spiel des EVC einschlichen. Der Willen der Dresdner schien gebrochen. Daran konnte auch die Auszeit des gegnerischen Trainers beim Stand von 12:19 nichts mehr ändern. Nach einer Spielzeit von immerhin 23 Minuten ging der dritte Satz mit einem Ergebnis von 25:18 deutlich an die Gäste.

Dieser Trend sollte sich im vierten Satz fortsetzten. Von Anfang an spielten die Minks Schützlinge motiviert und konnten über den gesamten Satz einen kleinen Vorsprung vor den Gastgebern vom Elbufer halten. Doch wer jetzt glaubt, dass dies den mentalen Einbruch der Dresdner bedeutete, der irrt. Auch Satz vier war stark umkämpft und den Zuschauern wurde durchaus ansehnlicher Volleyball geboten. Einen Tie-Break musste der EVC trotzdem zu keiner Zeit befürchten. Und so hieß es beim Stand von 25:20: Auswärtssieg für den weiterhin Tabellen-Dritten aus Erfurt.

Zusammenfassend war es ein spannendes Spiel auf gehobenem Niveau. Beide Mannschaften haben sich ein hartes Duell um nahezu jeden Punkt geliefert und man hat sich mental mehr als einmal wieder aufgerafft um zu kämpfen. In der Vergangenheit hätte man ein Spiel, dass so beginnt vermutlich nicht mehr für sich entscheiden können. Doch der EVC gilt nicht für Umsonst als die Überraschungsmannschaft der Saison. Wir bedanken uns bei den zahlreich angereisten Fans, die uns immer wieder geholfen haben uns auf dem Feld zu motivieren. Dem Dresdner VC II gratulieren wir zu einer soliden Leistung und einem verdient gewonnenen Satz. Die Batboys aus Jena durften nebenbei einen glatten 3:0 Erfolg gegen die Jungs vom USV TU Dresden verbuchen. Damit bleibt im oberen Tabellendrittel nach dem letzten Spieltag alles beim Alten.

Für den EVC im Einsatz: Albrecht (Kapitän, AA), Bakumovski (AA), Götze (MB), Henkel (MB), Kaufer (D), Dr. Klemm (AA), Knabe (MB), Keller (L), Maisch (Z), Werner (MB).

Kommenden Samstag geht es für den EVC nach Leipzig zur zweiten Mannschaft der L.E. Volleys. Gespielt wird 19:00 Uhr in der Sporthalle Leplaystraße. Da die jungen Leipziger seit dem letzten Aufeinandertreffen deutlich eingespielter sein dürften und zuletzt sogar den Aufstiegsfavoriten Markkleeberg in einem vernichtenden Spiel vom Feld fegten, steht der Erfurter Mannschaft ein schweres Spiel bevor. Für alle Fans heißt es deshalb Daumendrücken! In diesem Sinne – EVC olé!

Ergebnis: 3:1 (21, -23, -18, -20)